Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.

Konduktorinnen: Pille & Menstruation

Pille, Kondom oder „natürliche“ Verhütung: Die Möglichkeiten, eine Schwangerschaft zu verhindern, sind riesig. Eine der sicheren Varianten ist die Verhütung mit „der Pille“. Welche Auswirkungen hat ihre Einnahme bei Konduktorinnen (noch zusätzlich) auf den Schweregrad der Blutung?

Eines vorweg: Es kommt sehr selten vor, dass eine Frau überhaupt Konduktorin, also Überträgerin der Hämophilie, ist. Auch die Ausprägung der Erkrankung ist von Konduktorin zu Konduktorin sehr unterschiedlich. Ist die Faktor-VIII- oder Faktor-IX-Aktivität vermindert, ist das Blutungsrisiko erhöht. Das merken die Konduktorinnen auch daran, dass die Menstruation sehr stark ausfallen kann. Man spricht von einer Hypermenorrhoe, unter der, laut Studien, ca. 1/3 der Konduktorinnen leiden. Das Blutungsrisiko kann dann im Vorfeld der Periode durch die Gabe von blutungshemmenden Medikamenten, sogenannten Antifibrinolytika, gesenkt werden. Zu ihnen zählt auch die Tranexamsäure, die sehr gut untersucht ist. Auch orale (über den Mund einnehmbare) Medikamente zur hormonellen Empfängnisverhütung (Kontrazeptiva), wie „die Pille“, können parallel angewendet werden.

Wegen der Vielzahl der Zusammensetzungen und Arten kann das Thema „Pille“ nicht vollumfänglich behandelt werden. Im Artikel werden daher nur zwei orale Kontrazeptiva vorgestellt.

 

Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK)

Die KOK setzen sich aus einer Estrogen-Gestagen-Kombination zusammen. Diese reduzieren den Blutverlust während der Menstruation durch das Ausdünnen des Endometriums (siehe Abbildung) und möglicherweise durch das Ansteigen der Gerinnungsfaktoraktivität. Auch können mögliche Blutungen während des Eisprungs („Ovulationsblutungen“), meist in Form einer Schmierblutung, vermieden werden.
 


 

Die Mini-Pille

Sie wird auch als „Progestogen-only Pill“ (POP) bezeichnet und enthält nur das künstlich hergestellte Hormon Progestin, das wie das im Körper produzierte Hormon Gestagen wirkt. Auch sie reduzieren eine Verdickung des Endometriums sowie menstruelle Blutungen bzw. stoppen die menstruellen Blutungen komplett. Allerdings sind sie mit einer hohen Rate an irregulären Blutungen und Schmierblutungen verbunden. 

In jedem Fall ist es sinnvoll, die Verhütung im individuellen Fall mit dem behandelnden Gynäkologen und dem Hämostaseologen abzustimmen.

 


 

Empfohlene Artikel