Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.

Grippe und Co - Impfschutz

Es steht außer Frage: Impfen zählt zu den größten medizinischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts und gehört zu den erfolgreichsten Präventionsmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Vor allem im Alter ist es eine der wirksamsten Prophylaxemaßnahmen.

Dies ist vor allem wichtig, weil mit zunehmendem Alter die Widerstandsfähigkeit des Immunsystems und somit die Reaktionsfähigkeit gegenüber Erregern abnimmt. Das Immunsystem wird „vergesslich“. Auch die Reaktion auf Impfstoffe geht zurück. Die nach einer Impfung angestoßenen Immunreaktionen fallen geringer aus, es werden weniger Antikörper gebildet, die dann, z. B. im Falle einer Grippe, in geringerer Anzahl vorhanden sind, um die Erreger zu bekämpfen. 

Das Prinzip einer Impfung

Das körpereigene Immunsystem wird mit toten, abgeschwächten oder Teilen von Erregern, die keine ernsthafte Infektion hervorrufen können, konfrontiert und trainiert. Dadurch werden Abwehrstoffe und spezielle Abwehrzellen gebildet, die bei einer echten Infektion desselben Erregers schnell und effektiv reagieren.

Impfen schützt vor vielen Infektionskrankheiten. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) dienen dabei als Grundlage für öffentliche Impfempfehlungen. Auf der Website des RKI können Sie mehr über die STIKO, das Thema Impfen und die verfügbaren Impfstoffe erfahren.  

Im Folgenden finden Sie eine Übersichtstabelle zu den Standardimpfungen:

Impfen mit Hämophilie - Impfkalender 

Grippe- und Pneumokokkenschutz 

Normalerweise besteht der Impfschutz über mehrere Jahre und muss nur in bestimmten Zeitabständen aufgefrischt werden. Die Grippeschutzimpfung (saisonale Influenzaimpfung) hingegen muss jedes Jahr wiederholt werden. Der Grund hierfür ist die Wandelbarkeit der Grippe-Viren von Jahr zu Jahr. Die Impfstoffe müssen dementsprechend angepasst werden. Deswegen bietet immer nur der aktuelle Grippeimpfstoff ausreichend Schutz. Die STIKO empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für Personen ab 60 Jahren, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. 

Im Rahmen von Influenza-Erkrankungen kann es in der Folge noch zu weiteren Infektionen (Sekundärinfektionen), z. B. mit Pneumokokken, kommen. Ab 60 Jahren wird daher zu einer Pneumokokkenimpfung geraten. Pneumokokken sind die Erreger einer Lungenentzündung und werden durch Tröpfcheninfektion, z. B. durch Husten, übertragen. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung tragen sie in Nasen- oder Rachenraum – ohne dass sie erkranken. Gefährlich werden sie nur, wenn sie auf ein geschwächtes Immunsystem, z. B. bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, treffen. Diesen Personen rät die STIKO zu Impfungen im 5-Jahres-Abstand. 

Die STIKO empfiehlt Menschen ab 60 Jahren: 

  • Jährliche Grippeschutzimpfung 

  • Pneumokokkenimpfung 

  • Diphtherie und Tetanus alle 10 Jahre 

  • Hepatitis-B-Impfung (z. B. bei Menschen mit verminderter Nierenfunktion (Dialysepatienten)) 

  • Hepatitis-A-Impfung (z. B. für Reisen) 

  • FSME-Impfung: empfohlen für Personen, die in Risikogebieten für FSME (Frühsommermeningoenzephalitis, einer durch Zecken übertragenen Hirnhautentzündung) wohnen oder dorthin reisen. 

    • Eine Übersicht der Hochrisikogebiete für FSME gibt es hier

 

Wichtig:

Mit einem geschwächten Immunsystem, z. B. bei einer bestehenden HIV-Infektion, sollten auch ihnen nahestehende Personen konsequent und umfassend geimpft sein (Umgebungsprophylaxe). Denn durch die Immunschwäche kann der Impferfolg vermindert sein bzw. können Lebendimpfungen bei immungeschwächten Menschen eventuell nicht durchgeführt werden.

Richtig Impfen bei Hämophilie

Hämophilie ist kein Grund auf den Impfschutz zu verzichten. Ganz im Gegenteil: Hämophilen wird zu allen von der STIKO empfohlenen Impfungen geraten. Bei der Anwendung bzw. Applikation müssen Sie und Ihr Arzt die beeinträchtigte Blutgerinnung berücksichtigen. Normalerweise werden die meisten Impfstoffe in den Muskel (intramuskulär) gespritzt. In manchen Fällen führt das zu der Bildung von Hämatomen. Dies sollte bei Hämophilie vermieden werden. Impfungen sollten zudem nicht am Tag der regulären Faktorprophylaxe durchgeführt werden.

In der Regel können fast alle Impfstoffe ins Unterhautfettgewebe (subkutan) oder über den Mund (oral) verabreicht werden – mit Ausnahme der Tollwutimpfung. Wenn sich eine intramuskuläre Impfung bei Hämophilie nicht umgehen lässt, sollte der Arzt eine sehr feine Kanüle verwenden und nach der Injektion mindestens 5 Minuten fest auf die Einstichstelle drücken, ohne zu reiben. 

Sind Ihre Impfungen noch aktuell? Nehmen Sie doch beim nächsten Arzttermin Ihren Impfpass mit und besprechen Sie, ob und welche Impfungen erforderlich sind. 

Zur Vorabinformationen zum Thema Impfen gibt es auch hier weiteres Material. 

Empfohlene Artikel