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Around the world

Reisen bedeutet für Menschen mit und ohne Hämophilie, einfach mal mutig zu sein, aber möglicherweise auch improvisieren zu müssen. Als Hämophilie-Patient ist das nicht immer ganz einfach, daher solltest du bei deiner Reiseplanung ein paar Dinge im Vorfeld beachten.

Wenn du eine mittelschwere bis schwere Form der Hämophilie hast, solltest du dich vor deiner Reise in deinem Hämophiliezentrum beraten lassen. Dies ist v.a. bei Reisen in tropische Gebiete bzw. in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko wichtig. In diesem Zuge ist es sinnvoll, deinen Impfstatus überprüfen bzw. auffrischen zu lassen. Die Seiten des Robert-Koch-Instituts informieren dabei über die Standardimpfungen. Über zusätzliche Impfempfehlungen für dein Reiseland gibt das Auswärtige Amt Auskunft.   

Mit notwendigen Impfungen sollte rechtzeitig begonnen werden, da einige als Mehrfachimpfungen in (größerem) zeitlichen Abstand erfolgen müssen. Besonders wichtig ist eine Malaria-Prophylaxe bzw. ein Schutz vor Dengue-Fieber, da diese Krankheiten mit einer Verringerung der Thrombozytenzahl einhergehen und somit das Blutungsrisiko steigt. 

Arztbesuch vor Reiseantritt 

In jedem Fall solltest du dir von deinem Arzt folgende Schreiben ausstellen lassen: 

  • Arztbrief: Schreiben für medizinische Fachkräfte für die Behandlung im Ausland 
  • Ärztliche Bescheinigung, dass Gerinnungspräparate mitgeführt werden müssen 
  • Zollbescheinigung 
    • Inhalt: Notwendigkeit, eine große Menge an Faktorkonzentrat und Infusionssets mit sich zu führen 

Vielleicht möchtest du einen Aktivurlaub machen und dich am Reiseziel sportlichen betätigen. Dann ist es gut, wenn du mit deinem Arzt entsprechend notwendige zusätzliche Faktorgaben besprichst. In wärmeren Regionen kann es zudem sein, dass du bei Verletzungen stärker blutest.  

Count-Down für die Reise mit Hämophilie 

Damit du deinen Urlaub genießen und dich entspannen kannst, hier noch ein paar Tipps, die dir – vor der Reise berücksichtigt – Stress ersparen können: 

Abschluss einer Reisekrankenversicherung 

  • Unbedingt abklären: Ggf. ist Hämophilie von Versicherungsleistung ausgeschlossen
  • Grund: Im Blutungsfall können die Kosten insbesondere durch Gerinnungsfaktor-Präparate erheblich sein 

Reiseapotheke:  

  • Reiseerfahrene Hämophilie-Patienten empfehlen ca. 30-50 % Gerinnungsfaktoren mehr mitzunehmen, als man im gleichen Zeitraum im ungünstigsten Fall Zuhause braucht 
  • Evtl. ist bei einem längeren Auslandsaufenthalt ein Vorabversand des Gerinnungsfaktors an den Zielort möglich 
  • Geeignete Schmerzmittel einpacken (z. B. Paracetamol) 
  • Checkliste Reiseapotheke

Bargeldmitnahme 

  • Achtung: Unter Umständen ist in einigen Ländern nur Barzahlung möglich
  • Mitnahme einer Kreditkarte mit großem Verfügungsvolumen ist dennoch sinnvoll 

Flug- oder Bahnticket 

  • Achtung: Das Fliegen mit eingeschränkter Beinfreiheit kann sehr unangenehm und schmerzhaft sein  
  • Beim Online-Check-In einen Gangplatz auswählen oder einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit buchen

Im Handgepäck sollten sich folgende Utensilien befinden: 

  • Europäische Krankenversicherungskarte  
  • Internationaler Notfallausweis
  • Internationaler Hämophilieausweis 
  • Evtl. Impfpass 
  • Ggf. Schwerbehindertenausweis 
  • Weltweite Adressen von Hämophilie-Behandlungszentren
  • Telefonnummern wichtiger Kontaktpersonen im In- und Ausland 
  • Adresse Heimbehandler und Krankenkasse 
  • Information für mögliche Erstversorger 
  • Gerinnungsfaktor 
    • Lagerung in Kühltaschen, deren Kühlakkus auf Kristallbasis funktionieren und ca. 3-4 Tage kühlen 
    • Originalverpackung, Beipackzettel sowie Arztbrief und Zollbescheinigung mitführen

Am Urlaubsort mit Hämophilie 

Wenn du am Urlaubsort angekommen bist, solltest du dein Faktorkonzentrat am besten sofort in einem Kühlschrank lagern. Wohnst du im Hotel, bietet sich die Minibar an. Erkundige dich jedoch, ob die Minibar dauerhaft angeschaltet ist und kläre, welche Alternativen es gibt.

Sollte dir dein Handgepäck gestohlen worden sein, kannst du dir bei folgenden Stellen Hilfe holen: 

  • Hämophiliezentrum 
  • Notaufnahme eines Krankenhauses 
  • Konsulat 
  • Polizei 
  • Touristeninformation 

Solltest du ein Schmerzmittel benötigen und keines dabeihaben, wende dich an einen Arzt oder ein Hämophiliezentrum. Denn vom Kauf von Schmerzmitteln in manchen Reiseländern ist Vorsicht geboten, da sich unbekannte Inhaltsstoffe darin befinden und eventuell Blutungen auslösen können. 

Mehr Informationen zum Thema Reisen mit Hämophilie findest Du unten in der Broschüre "Leben mit Hämophilie B" sowie im Artikel ,,Schöne Ferien!" in der Kategorie Allgemein.

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