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Hämophilie und Schulsport

Im Verein, mit Freunden oder in der Schule: Die Möglichkeiten, Sport zu treiben, sind so vielfältig wie seine Vorteile: Mehr Gelenkigkeit, verbessertes Gleichgewicht, bessere Koordination und Vorbeugung von Übergewicht.

Auch in puncto motorischer Leistungen, körperlicher Fitness, Ausdauer, Muskelkraft und Beweglichkeit stehen Kinder mit Hämophilie Kindern ohne die Erkrankung in nichts nach. Das hat eine Studie herausgefunden. 

 

Aufklärung und Alternativen

Die Teilnahme am Sportunterricht ist prinzipiell kein No-Go für hämophile Kinder. Allerdings sollten Sie sich zu Beginn des Schuljahres mit der Sportlehrkraft sowie mit dem behandelnden Hämophiliezentrum zur Erkrankung des Kindes besprechen. Dies dient der Sensibilisierung des Lehrers, z. B. hinsichtlich von Hochrisiko-Aktivitäten wie Kontaktsportarten.

Damit das betroffene Kind am Sportunterricht teilnehmen kann, müssen gegebenenfalls Kleinigkeiten modifiziert werden. So werden aus potenziell gefährlichen Sportarten oder Spielen nur gering gefährliche. Beim Völkerball kann beispielsweise statt einem harten Volley- oder Basketball ein Softball aus Schaumgummi verwendet werden, der das Verletzungsrisiko stark reduziert. Eventuell kann es dann hilfreich sein, den jugendlichen Blutern im Sportunterricht Sonderaufgaben, z. B. eine Schiedsrichterfunktion beim Fußball, zu geben.

Wichtig ist natürlich immer, auch die persönliche Tagesform und aktuelle krankheitsbedingte Probleme des Bluters mitzuberücksichtigen.

Gut zu wissen: Da hämophile Kinder dazu neigen, sich gerade im für sie schwierigen Umfeld „Sport“ besonders beweisen zu wollen, ist es für Lehrer wie Eltern oft herausfordernd, ein vernünftiges Maß zu finden. 

 

Aufwärmen ist das A und O

Damit das Risiko für Sportverletzungen und akute Blutungen gesenkt wird, sollten vor und nach dem Sport Übungen zum Aufwärmen und fürs Cool-Down gemacht werden. 

Ein gutes Aufwärmen umfasst drei Bereiche. Zuerst sollte das Herz-Kreislauf-System auf Trab gebracht sowie Gelenke und Sehnen beweglich und geschmeidig gemacht werden. Am besten starten die Kinder mit langsamem Laufen mit unterschiedlichen Bewegungen, um die großen Muskelgruppen aufzuwärmen. Dehnungsübungen folgen danach, um Verletzungen vorzubeugen. Wichtig sind auch sportspezifische Aufwärmübungen, um die dann zu belastenden Gelenkeinheiten besonders darauf vorzubereiten.

 

Prophylaxe am Sporttag

Am Tag des Sportunterrichts sollte idealerweise die Gabe des Gerinnungspräparates erfolgen. Doch selbst bei einer prophylaktischen Behandlung liegt die Konzentration des Gerinnungsfaktors unterhalb der Normalwerte. Kommt es zu schweren Vorfällen, muss häufig eine zusätzliche Injektion erfolgen. 

Die Anzeichen für eine Blutung können die betroffenen Kinder meist schon selbst gut erkennen: Kribbeln, Gelenkschwere, ein Gefühl von Unbeweglichkeit der Muskeln und Schmerzen in Muskeln oder Gelenken. Außenstehende können es an der Gelenkschwellung, Hinken, Erwärmung der Gelenke und der eingeschränkten Beweglichkeit ablesen. 

 

Sofortmaßnahmen im Fall von (Gelenk-)Blutungen

Das Kind sollte seine sportlichen Tätigkeiten nach einem Unfall sofort ein- und das Gelenk ruhigstellen sowie kühlen. Zudem sollten die betreffenden Gelenke hochgelagert werden, um zusätzliche Schwellungen zu verhindern. Je nach Blutungsart sollte eine elastische Bandage bei Gelenkblutung oder eine sterile Kompresse zur Blutungsstillung verwendet werden. 

Letztendlich wird nach einer (Gelenk-)Blutung der Facharzt darüber entscheiden, ob und wie lange ein Kind mit Hämophilie am Sportunterricht weiter teilnehmen kann. Sollte für einen längeren Zeitraum eine Teilnahme nicht möglich sein, wird der Arzt ihnen ein Attest ausstellen. Dennoch ist es ratsam, wenn ein Elternteil dem Sportlehrer in einem persönlichen Gespräch die Situation erklärt.

Wenn Sie mehr Informationen rund um das Thema Sport erhalten möchten, können Sie sich unsere Broschüre „Hämophilie & Sport“ mit umfassenden Tipps und praktischen Übungen, z. B. zum Auf- und Abwärmen, downloaden. 

 

 

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