Adhärenz 

Das Wort Adhärenz hat seinen Ursprung im Lateinischen (von adhaerere = anhängen) und bedeutet so viel wie Einhalten oder auch Befolgen. Therapieadhärenz, also das Befolgen der ärztlichen Empfehlungen hinsichtlich Medikamenten-Einnahme und Lebensführung, ist Grundlage jeder erfolgreichen Therapie. Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Compliance oder Therapietreue.   

Laut einer aktuellen Studie ist die Adhärenz bei Hämophilie-Patienten im Alter von 20–59 Jahren am schlechtesten.¹ Gründe für die mangelnde Therapietreue sind hier unter anderem:  

• Langwierige Vorbereitung der Infusion 
• Infusionszeit 
• Häufigkeit der Infusionen 

Die beste Therapietreue bewiesen hämophile Kinder (und deren Familien) zwischen 0 und 14 Jahren (siehe Abb.). Sobald die Verantwortung für die Therapie auf den jungen Erwachsenen übertragen wird, verschlechtert sich häufig die Adhärenz und nicht wenige Patienten wechseln von einer Prophylaxe zu einer Bedarfsmedikation. 

Um bei einer Hämophilie Spät- und Folgeschäden zu verhindern, ist eine konsequente Faktorsubstitution das A und O. Die Gabe des Faktorpräparats erfolgt je nach Hersteller mit unterschiedlichen Anwendungssystemen. Dabei kommen ein bis zwei Flaschen plus Spritze, eine Fertigspritze oder Infusionssets zum Einsatz. Studien haben gezeigt, dass Patienten generell einfachere Systeme bevorzugen und der Therapie damit langfristiger die Treue halten, also adhärent sind. Sollten Patienten hier für sich Optimierungsbedarf sehen, können sie ihren Hämophilie-Behandler ansprechen.